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Kommunikation in der der digitalen Führungsbeziehung

Aktualisiert: 19. Nov. 2021


“Kommunikation in digitalen Führungsbeziehungen ist eine Verlusterfahrung”, ist eine der zentralen Themen von Professor Jürgen Weibler.


Ich mag Euch sein Papier “Digitale Führung - Beziehungsgestaltung zwischen Sinnesarmut und Resonanz” empfehlen, deren wesentliche Erkenntnisse für mich, ich Euch hier dokumentiere - veröffentlicht durch das Roman Herzog Institut e.V.


In diesen pandemischen Zeiten ist dieses Führen auf Distanz ist nicht denkbar ohne digitale Kommunikation. Diese ist Segen und Fluch zugleich: Durch sie haben wir mehr technische Möglichkeiten, miteinander in Kontakt zu treten, sind aber in der Vielfalt unserer elementaren Ausdrucks- und Wahrnehmungsmöglichkeiten eingeschränkt.


Im digitalen Raum hat unser Gegenüber zwar ein Gesicht, aber keine Gestalt, keine Gestik und keinen Geruch. “Von einer Kachel am Bildschirm geht kein Charisma” aus.


Eine »Aura« wird sich digital kaum übertragen lassen. Sicher, das gesprochene Wort (sehen wir einmal von nervigen Tonproblemen ab), also das Verbale, ist vernehmbar, aber bereits hier fehlen die Nuancen, die das Gesprochene mit der Mimik, der Gestik und der körperlichen Verfasstheit ganz allgemein (zum Beispiel Körperspannung) verbinden.


Die Differenz zur leiblichen Präsenz lässt sich nicht überbrücken. Diese Differenz manifestiert sich zum einen in bestimmter Weise (zum Beispiel Sinnesverlust, Körpergröße, genaue Sichtbarkeit von Körpermerkmalen und Bewegungen, Stimmqualität, Geräuschunterdrückung des Ohrs) und zum anderen in der subjektiven Empfindung einer virtuellen Begegnung und der damit verbundenen Kommunikation.


Weibler hält fest: Die Anstrengungen zur Aufrechterhaltung der Kommunikation in der Führungsbeziehung wie untereinander im Team sind unterstützenswert. Sie reichen jedoch in einer ausschließlichen virtualisierten Umgebung nicht aus, hinreichend kompensierend zu wirken. Der schnelle, beiläufige Informationsaustausch, das Scherzen, das fachliche Gespräch am Rande, sich mal eben am runden Tisch zusammenzusetzen, um ein Kundenproblem zu erörtern oder um spontan ein wenig zu brainstormen, all das entfällt bei totaler Virtualität ersatzlos oder mutet bei virtueller Imitation doch ganz anders an – und ist doch weiterhin so eminent wichtig für die eigene Orientierung, den wahrgenommenen Selbstwert und jede Führungs- wie

Kollegenbeziehung.


Auch der manchmal belächelte Small Talk verliert als ein »verbales Kraulen« seine hilfreiche Funktion.


Für die Führung bedeutet das alles aber auch, dass sie immer im Auge des Betrachters, hier des Mitarbeitenden, liegt. Dieser Mitarbeitende ist die einzige Instanz, die einen Führungsanspruch zuerkennen kann.


Gelingende Führung bleibt auch im digitalen Raum eng an eine hohe Beziehungsqualitäten geknüpft. Und sie bleibt ein strategischer Erfolgsfaktor.


Denn “Räumliche Distanz schafft soziale Distanz und soziale Distanz schafft auf Dauer individuelle Distanz zu Personen und Organisationen."


Zum Volltext der Studie geht es hier:


Ein Coaching kann der ideale Begleiter sein um sich in der Welt der digitalen Führung besser zu recht zu finden. Und einen Sparringspartner zu haben um Neues auszuprobieren.


Lassen sie uns darüber sprechen. Ich freue mich auf Sie.


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